Herzinfarkt

Was bei einem Herzinfarkt passiert

Bei einem Herzinfarkt (med. Myokardinfarkt) kommt es zum Verschluss einer der Herzkranzarterien, die den Herzmuskel versorgen. Ist das Gefäß über längere Zeit blockiert, kann der nicht durchblutete Teil des Herzgewebes absterben. Ist es ein sehr kleines Gefäß, kann der Infarkt unbemerkt bleiben. Ist ein großes Gefäß betroffen, kann der Infarkt zum Herzstillstand führen.

Als Risikofaktoren gelten:

  • Vorerkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes
  • erbliche Faktoren: Herzinfarkte, Bypass-OP oder Schlaganfall bei Familienangehörigen ersten Grades
  • das Lebensalter: Männer über 45 Jahre und Frauen über 55 Jahre
  • Rauchen
  • hohe Blutfettwerte
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel

Mehr als 300000 Menschen, darunter mehr Männer als Frauen, erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Herzinfarkt. Etwa jeder sechste verstirbt daran.

Eine sehr gute Chance auf Heilung besteht, wenn der Patient innerhalb kürzester Zeit in einem Fachkrankenhaus, idealerweise in einer Herzkatheterabteilung, behandelt wird. Das verschlossene Gefäß muss schnellstmöglich mittels Katheter oder medikamentös geöffnet werden.

Klassifizierung des Herzinfarkts / Myokardinfarkt

Je nach Ort des blockierten Gefäßes unterscheidet man zwischen:

  • Hinterwandinfarkt
  • Vorderwandinfarkt
  • Seitenwandinfarkt
  • Kombinationsinfarkt

Symptome, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können

Es gibt sehr typische Infarkt-Symptome, aber auch Anzeichen, bei denen man nicht gleich an einen Infarkt denkt. Vor allem bei Frauen geht ein Herzinfarkt häufig mit atypischen Symptomen einher – um so wichtiger ist es, diese zu erkennen und sofort Hilfe zu holen.

Typische Symptome für einen Herzinfarkt:

  • Starke Schmerzen länger als fünf Minuten
  • Schmerzen, die bis in die Arme, Rücken, Hals- und Kieferbereich oder Schulterblätter ausstrahlen
  • Heftiges Druck- und Engegefühl in der Brust
  • Brennen in der Brust
  • starkes Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen
  • Blässe, Atemnot, Unruhe, Angst

Symptome für einen Herzinfarkt bei Frauen

Frauen erleben häufig auch:

  • Schmerzen im Oberbauch
  • Atemnot / Kurzatmigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen

Es ist wichtig, auch diese Symptome zu erkennen und schnell zu handeln. Gerade Frauen neigen jedoch dazu, ihren Zustand als weniger dringlich einzuschätzen und noch dieses oder jenes erledigen zu wollen, bevor der Notarzt gerufen wird. Das kann lebensgefährlich sein.

Gibt es Frühwarnzeichen für einen drohenden Infarkt?

Häufig ist ein Infarkt Folge der Koronaren Herzkrankheit (KHK), also der zunehmenden Verkalkung der den Herzmuskel versorgenden Gefäße. Das Herz wird dadurch in seiner Leistungsfähigkeit immer mehr eingeschränkt. Das kann sich tatsächlich durch Frühwarnzeichen bemerkbar machen: Kurzatmigkeit, Schlafstörungen / nächtliche Schmerzen in der Brust, depressive Stimmungen, nachlassende Leistungsfähigkeit, Verdauungsstörungen.

Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Zögern Sie nicht, den telefonischen Notruf anzurufen (Tel. 112) und die Symptome zu schildern. Es nimmt Ihnen keiner übel, wenn sich der Verdacht nicht bestätigt. Aber ein zu spätes Eingreifen kann schlimme und unumkehrbare Folgen haben.

Behandlung und Therapie beim Herzinfarkt

Die Behandlung beginnt bereits im Notarztwagen mit einer symptomorientierten Behandlung. Im Krankenhaus erfolgt je nach Herzinfarktbild die Herzkatheteruntersuchung.

Wie geht es nach einem Herzinfarkt weiter?

Die weitere Behandlung ist abhängig von der Schwere und Ausprägung des Infarkts. Dazu gehört in der Regel eine umfängliche stationäre oder ambulante Rehamaßnahme.

Für nachhaltigen Erfolg ist es wichtig, dass der Patient motiviert ist, seinen Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Stressabbau) zu optimieren.

Wir sind in unserer Praxis Ihr Ansprechpartner, wenn Sie Fragen zum Thema Infarkt, zu Therapie, Herzinfarkt-Symptomen und Früherkennung, Risikoabschätzung oder Nachsorge haben.